Eingeschränkte Wahlmöglichkeit

Eingeschränkte Wahlmöglichkeit
10.09.2023

Berufe in der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sollen besonders gefördert werden. 

Mainz/Daun. Mit der Reform der gymnasialen Oberstufe setzten sich die Kultusminister in den 1970er Jahren viele Ziele. Unter anderem wollte man für die Schüler mehr Wahlfreiheit schaffen und besondere Begabungen fördern. Dazu wurden Grund- und Leistungsfächer geschaffen, die in den einzelnen Ländern unterschiedlich bezeichnet wurden. Gleich war jedoch, dass in den Grundfächern die Anforderungen etwas geringer, in den Leistungsfächern deutlich höher waren. Dies ermöglichte eine frühzeitige Konzentration auf die Anforderungen des späteren Studiums und Berufes.

Bildung ist Ländersache. Daher weicht in Bayern und Berlin, in Sachsen und Rheinland-Pfalz der Weg zum Abitur zum Teil deutlich voneinander ab.

Seit Jahren klagt Deutschland über den mangelnden Nachwuchs in den MINT-Fächern: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Deshalb sollen sie besonders gefördert werden. Daher fragte der Landtagsabgeordnete Gordon Schnieder, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, nach deren Förderung im Gymnasium. Unter anderem wollte er wissen, warum es bei uns nicht möglich ist, sämtliche Leistungsfächer einzig aus dem Bereich der MINT-Fächer zu wählen. Die Bildungsministerin antwortete, in den drei Leistungsfächern müsse „eine gewisse Breite abgebildet sein“. Sie ergänzte: „Die Einschränkung bei der Wahlfreiheit der Leistungsfächer steht deshalb der MINT-Strategie des Landes nicht entgegen.“

Gordon Schnieder regt an: „Es gibt Schülerinnen und Schüler, die eine besondere Begabung für die Naturwissenschaften haben.“ Man sollte prüfen, den Weg zum Abitur auch für die zu öffnen, die ausschließlich in diesen Fächern besonders begabt sind. „Die erforderliche fachliche Breite ergibt sich ja nicht nur durch die Leistungsfächer, sondern wird ja auch durch die Grundfächer gewährleistet“, so Schnieder abschließend.